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Am Samstag trafen sich in Frankfurt Vereinsvertreter der 1. und 2. Bundesliga im Herren-Tischtennis bei einer Außerordentlichen Jahrestagung. Es ging dabei in erster Linie um einen Austausch und eine Annäherung der beiden Profi-Ligen. Sogar der Aufsichtsrat der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) mit Karl Kamps und Kristijan Pejinovic war anwesend. Denn am Ende dieser Saison könnten – ausnahmsweise – drei Mannschaften aus der zweiten Liga ins Oberhaus aufsteigen durch die Erweiterung von zehn auf 12 Teams. Derzeit spielen in der 1. Bundesliga nur neun Mannschaften.

Und nur drei Mannschaften haben bislang Interesse signalisiert, nämlich TSV Bad Königshofen, TTC Jülich und der TTC OE Bad Homburg. Die Reserveteams 1. FC Saarbrücken und TTC Zugbrücke Grenzau dürfen nicht aufsteigen, weil sie bereits mit ihrer ersten Mannschaft in der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) vertreten sind. Die TTBL GmbH will den Aufsteigern behilflich sein und sie finanziell entlasten, teilte Geschäftsführer Nico Stehle mit. 

Die Vereine der 1. Liga wollen ebenfalls unterstützen. Deshalb waren sie extra nach Frankfurt gekommen um den Zweitligisten Hilfestellung zu geben. So sagte der Manager vom Deutschen Rekordmeister Borussia Düsseldorf, Andreas Preuss, dass im ersten Jahr ein Bundesliga-Etat von minimal 100.000 Euro für den Aufsteiger ausreichen sollte. „Sicherlich ist dies die absolute Schmerzgrenze und wird dann im Laufe der Zeit sukzessiv ansteigen. Demnach planen wir mit einem etwa doppelt so hohen Etat von aktuell 80.000 €,“ so Teammanager Jo Herrmann. Armin Freiburger vom ASV Grünwettersbach und Heinz Duda von TTC Schwalbe Bergneustadt machten den Vereinsvertretern der 2. Liga Mut, in dem sie ihnen erläuterten wie ihre Clubs sich weiter entwickelt haben – Step by Step. Spielten sie doch vor kurzem selbst noch in der 2. Bundesliga.

Nun haben also der TTC OE und die beiden anderen interessierten Vereine deutlich mehr Zeit sich auf den möglichen Aufstieg vorzubereiten. Man könnte schon jetzt im November mit den Sponsoren die notwendigen Schritte einleiten und könnte frühzeitig auf dem Spielermarkt die Fühler ausstrecken, weil die anderen sieben Vereine der zweiten Liga nicht nach oben dürfen oder keine Aufstiegsambitionen haben.

Der Bad Homburger Club sorgt schon seit drei Jahren für eine sehr gute Präsentation der Spiele im Wingert-Dome, hatte in den vergangenen Spielzeiten teilweise mehr Zuschauer als mancher Verein in der ersten Liga und erzielte in den Sozialen Medien bemerkenswerte Reichweiten. In Bad Homburg, der Region und TT-Deutschland ist die Marke TTCOE inzwischen ein Begriff und die Unternehmen haben seit der Namensänderung in TTC OE Bad Homburg eine noch größere Identifikation signalisiert. Der Club ist mit der 2. Mannschaft als Tabellendritter der Hessenliga und 13 weiteren Teams – davon vier im Jugendbereich – sehr gut aufgestellt. Talentsichtung wird in zahlreichen Schul-AGs betrieben und der Kontakt zur hessischen Talentschmiede am Bundesstützpunkt Frankfurt und in der Carl-von-Weinberg-Schule ist durch Lehrertrainer Jo Herrmann besonders intensiv.

Strukturell hat man mit der Spielbetriebsgesellschaft TT OE Bad Homburg UG  bereits die Weichen vor fast drei Jahren gestellt. Inzwischen hat der Verein ein Bundesfreiwilligendienst etabliert und erstmals ein Duales Studium mit der accadis Hochschule auf den Weg gebracht. Somit wird auch strukturell täglich für das Projekt „Professionelles Tischtennis“ gearbeitet. Dazu kommen neben dem rührigen Vereinsvorstand um den Vorsitzenden Wolfram Schubert einige Arbeitsteams und zahlreiche Helfer, manche Volunteers sogar aus anderen Vereinen. 

„Nun ist es an der Zeit die günstige Gelegenheit in der TTBL zu nutzen um frühzeitig mit Hilfe der anderen Erstligisten, der TTBL GmbH, unseren Partnern und Sponsoren sowie der Stadt Bad Homburg den Aufstieg wirtschaftlich zu planen und organisatorisch vorzubereiten“ meint der Gesellschafter Wieland Speer, der gemeinsam mit Duale-Karriere-Student Philipp Ecker den TTC OE bei der Ligaversammlung vertrat. „Jetzt haben der Verein und die UG mehr als sieben Monate Zeit bevor am 1.7.17 die neue Saison offiziell beginnt. Diese Chance sollte nun genutzt werden zumal Ende Mai die Tischtennis-WM in Deutschland (Düsseldorf) stattfindet,“ sagt der ehemalige Bundesliga- und Bundestrainer.

 Zum Video Bundesliga-Tischtennis in Bad Homburg Länge 3 min. 53 sec.

 Studiobesuch bei RheinMainTV von Jo Herrmann 8.11.16 (von 10 min. 50 sec. bis 22 min. 30 sec.)

Text: Wieland Speer Gesellschafter der TT OE Bad Homburg UG
Bild: TTC OE Bad Homburg